Inventur

Als ich Student war, habe ich immer mal in einem Camping-Geschäft gejobbt. Das hat eine Menge Spaß gemacht. Nur einmal im Jahr war es sehr anstrengend, nämlich wenn wir Inventur machen mussten. Alle Teile im Laden mussten gezählt werden – bei großen Dingen, wie Rucksäcken, kein Problem, bei Kleinteilen, wie Schnürsenkeln, aber sehr lästig. Solche Bestandsaufnahmen sind wichtig, denn sie zeigen, wo das Geschäft steht (und natürlich auch, was alles im Laufe des Jahres verschwunden ist, ohne dass es bezahlt wurde). Wenn ich regelmäßig Inventur mache, dann kann ich sehen, welche Artikel gut laufen und welche eher Ladenhüter sind, in welche Richtung ich investieren oder wovon ich mich eher trennen sollte.

Eine Inventur zeigt, wie meine Finanzen aussehen und wieviel unnötigen Ballast ich mit mir herumschleppe, wo meine Arbeit Früchte trägt und wo sie mich nur auslaugt.

Bestandsaufnahme

Eine Bestandsaufnahme unseres Lebens kann ebenso produktiv sein. Sie kann unser Wachstum (zum Beispiel in der Persönlichkeitsentwicklung) oder Rückgang und mögliche Hindernisse für unser Wachstum aufzeigen. Auch die Frage, in die unser Leben geht, eine gute ist oder nicht, kann so beantwortet werden.

Bewegen wir uns auf unsere Lebensziele hin oder bewegen wir uns eher weg? Wachsen wir in unserer Beziehung zu Gott oder nicht? Und: Können wir unser Leben genießen oder nicht? Die Bibel sagt: „Kommt, wir wollen unser Leben sorgfältig prüfen und wieder zurückkehren zum HERRN!“ (Klagelieder 3, 40 HfA).

Mut

Inventur im Leben zu machen erfordert Mut, denn sie zeigt, wo wir auf dem richtigen Weg sind, aber auch, wo wir auf dem falschen Weg sind. Sie braucht Ehrlichkeit, denn wir geben alle nicht gerne zu, wenn wir irgendwo falsch liegen.

Aber sich sein Leben anzuschauen birgt große Chancen, denn unser Leben ist wichtiger als irgendein Geschäft oder ein Laden. Wenn der den Bach heruntergeht, dann ist das traurig. Aber wenn unser Leben den Bach heruntergeht, dann ist das ein Drama.

Ich habe mir vorgenommen, wenn ich später einmal auf dem Sterbebett liebe und zurückschaue, sicherlich auch meine Fehler zu sehen, aber ich möchte dann das Gefühl haben, ich habe das Beste aus meinem Leben gemacht – weil Gott am Steuerrad sitzt. Und dazu gehört es, dass ich regelmäßig schaue, ob er das immer noch tut.

Das Leben erfolgreich leben

Gott liebt dich und mich. Und er möchte, dass wir unser Leben erfolgreich leben können, dass wir Frucht bringen, dass wir Spuren hinterlassen. Er möchte uns helfen, die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn gerade alles ganz leicht ist, aber auch, wenn die Lasten groß sind.

Aber bevor er uns helfen kann, müssen wir uns den Tatsachen stellen – und dazu müssen wir sie erst einmal erkennen.

Bitte Gott, dass er dir hilft, einen guten und ehrlichen Blick auf dein Leben werfen zu können. Bitte ihn, dir zu helfen, dass du erkennst, was in deinem Leben Gott gefällt und was nicht, wo du auf einem guten Weg bist und wo du nach steuern musst. Und bitte ihn, dass er dir hilft, dass dein Vertrauen zu ihm wächst, sodass du bereit bist, dein Leben unter seiner Führung neu zu ordnen.

Sei gesegnet!

„Gottes Liebe kann dir helfen, dich selbst mit anderen Augen zu sehen“ (Max Lucado).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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